Muskelkater, was hilft wirklich?

Muskelkater, Kälte oder Wärmeanwendung?

Kälte vs Wärme

Was hilft denn nun wirklich bei einem auftretenden Muskelkater? Da streiten sogar die Gelehrten und trotz mehrerer fundierter Studien in Nevada, Kalifornien und Korea konnte keine eindeutige Empfehlung ausgesprochen werden. Zu unterschiedlich sind die einzelnen Voraussetzungen.

Trainingsart, diverse äußere, klimatische Einflüsse, Zeitpunkt der Anwendung von Kälte und Wärme nach dem Training und nicht zuletzt der Faktor Mensch beeinflussen direkt oder indirekt die Wirksamkeit der therapeutischen Anwendung.

Untersucht wurden einhundert Probanden mit ähnlichem Fitnessniveau. Sie führten 15 Minuten lang Beinkniebeugen durch und wurden nach oder 24 Stunden nach dem Training mit ThermaCare-Wärme- oder Kältewickel Wärme und Kälte angewendet. Die erhaltenen Messwerte betrafen Kraft, die Kraft zur passiven Bewegung des Knies, analoge visuelle Schmerzskalen und Myoglobin im Blut.

Die Probanden verloren direkt nach dem Training 24 % ihrer Kraft. Stichwort: Kataboler Stoffwechsel (s. hier auch unseren Beitrag: Training + Regeneration = Erfolg)

Für die Wiederherstellung der Festigkeit war die Anwendung von Kälte nach 24 Stunden besser als die Anwendung von Wärme nach 24 Stunden. Der Zweck der Anwendung von Kälte besteht darin, Schwellungen zu reduzieren und den Stoffwechsel zu verlangsamen, sodass Ödeme und Verletzungen reduziert werden. Kälte lindert auch Schmerzen und spielt daher eine wichtige Rolle.

Aber auch die Wärme hat ihre Vorteile, speziell, wenn sie nach den ersten 24 Stunden angewendet wird. Sie steigert den Stoffwechsel im Gewebe, der Blutkreislauf wird angeregt, wichtige Nährstoffe können schneller zu den verletzten Bereichen transportiert werden. Dadurch kann die Heilung schneller erfolgen. Ein weiterer Vorteil von Wärme besteht darin, dass sie Schmerzen lindert. Viele Wärmemodalitäten unterscheiden sich jedoch in ihrer Fähigkeit, in tiefes Gewebe einzudringen.

Entweder sind sie durch Trennlagen, wie z. B. Handtücher oder Decken vom Körper getrennt oder durch eine subkutane Fettschicht des Körpers gepuffert oder aufgrund der eigenen Wärmeübertragung des Mediums nicht geeignet um in höheren Temperaturen angewendet zu werden. Hier liegt das eigentliche Problem der geeigneten Wärmeübertragung. Je besser der Wärmefluss, desto mehr steigt die Gefahr einer Verbrennung der Hautoberfläche. So hat Wasser seinen Wärmewirkungsgrad auf ca. 40°C begrenzt, was nicht ausreicht, um innerhalb eines kürzeren Zeitraum in die tieferen Muskelregionen vorzudringen. In der Studie wurde der Zeitraum der Anwendung deshalb auf eine Länge von 8 Stunden ausgeweitet, was einer praxisorientierten Anwendung widerläuft.

VULKANIT-FANGO hat einen Wärmewirkbereich bis zu 50°C und kann deshalb in einem kürzeren Zeitraum in viel tiefere Regionen vordringen. Hier ist eine Anwendungsdauer von 20 Minuten vollkommen ausreichend und hat sich in der Praxis bewährt. Hinzu kommt das Nachruhen, eingehüllt in einer Decke, so dass sich die Wärme über eine längeren Zeitraum erhalten kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Kälte als auch Wärme bei der Reduzierung von Muskelschäden nach dem Training wirksam zu sein scheinen. Es kommt auf einige wichtige Faktoren an, wann und wie Wärme und/ oder Kälte angewendet wird, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen.

Die Wissenschaft bleibt dran am Thema und wir bleiben neugierig.

Quelle:

https://journals.lww.com/nsca-jscr/fulltext/2015/11000/cold_vs__heat_after_exercise_is_there_a_clear.33.aspx